Regie und Buch: Kareem Mortimer
Als ich den Film Kinder Gottes gesehen habe, hatte ich ihn mit einem anderen verwechselt, in dem es um die AIDS-Epidemie in den Achtzigern ging. Daher hatte ich gar keine Erwartung, als ich den Film geschaut habe. Tatsächlich geht es in Kinder Gottes auch um das Thema HIV, aus einer vielfältigen Perspektive. Der Film spielt auf den Bahamas, einer Inselgruppe, auf der Vorurteile gegenüber Homosexualität und HIV die Gesellschaft prägen. Hier lebt der sensible und schüchterne Künstler Johnny
Weil seine Arbeiten zu schlecht sind, schickt ihn seine Lehrerin in ihr Ferienhaus auf eine andere Insel. Dort soll Johnny Landschaften malen und Inspiration finden, damit er sein Stipendium nicht verliert. Denn Johnny ist zwar weiß, sein Vater und er gehören jedoch nicht zur Oberschicht.
Schon auf dem Flug sitzen ihm die weiteren Figuren des Films gegenüber. Der gutaussehnde Sänger Romeo und seine Tante Lena.
Johnny hat keinen Führerschein und den großen Geländewagen kann er erst recht nicht fahren, also braucht er Hilfe, um das Ferienhaus zu erreichen. Da kommt Romeo ihm gerade recht, der ihm sofort anbietet, ihn zu fahren. Auch wenn Johnny sich noch nicht sicher ist, ob er Romeo trauen kann, er nimmt sein Angebot an, ihm die Gegend zu zeigen. Will er doch die besten Plätze zum Malen finden. Dass Romeo ebenfalls schwul ist, ahnt man schnell.
Die Familie drängt ihn, doch endlich zu heiraten, seine Freunde drängen ihn, endlich zu den Bandproben zu erscheinen. Doch Romeo lässt alles schleifen, ist fasziniert von dem ruhigen Künstler und schafft es nach und nach Johnny näher zu kommen. Es ist eine der stärksten Szenen des Films (auch auf dem Cover zu sehen), wie die beiden ohne Musik miteinander tanzen. Beide sind zögerlich, wenn es um körperliche Nähe geht, vieles bleibt ungesagt.
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Die Familie drängt ihn, doch endlich zu heiraten, seine Freunde drängen ihn, endlich zu den Bandproben zu erscheinen. Doch Romeo lässt alles schleifen, ist fasziniert von dem ruhigen Künstler und schafft es nach und nach Johnny näher zu kommen. Es ist eine der stärksten Szenen des Films (auch auf dem Cover zu sehen), wie die beiden ohne Musik miteinander tanzen. Beide sind zögerlich, wenn es um körperliche Nähe geht, vieles bleibt ungesagt.
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Die Geschichte um Romeo und Johnny ist aber nicht die einzige des Films. Da gibt es auch noch Romeos Tante, die von ihrem Mann einem fundamentalen Priester mit HIV infiziert wurde. Der Priester predigt gegen Homosexuelle, die die Moral der Gesellschaft gefährden würden. Doch in Wirkichkeit ist er selbst schwul. Die Menschen bräuchten eben einen Feind, erklärt er einer Diskobekanntschaft.
Lena flieht mit ihrem Sohn zu einem Bekannten, an den gleichen Ort wie Johnny.
Es entspinnt sich ein Netz aus Vorurteilen und falscher Moral. Johnny springt über seinen Schatten und steht zu sich und dem was er ist, während Romeo dies nicht so einfach gelingt. Die Homophobie ist tief verwurzelt in der Gesellschaft, auch wenn die Jüngeren langsam ihre Meinung ändern. Was besonders deutlich wird in diesem Film ist die Doppelmoral der christlichen Fundamentalisten.
Sie seien doch alle Kinder Gottes, sagt ein weniger strenger jüngerer Priester, Gott liebe alle Menschen. Doch das sieht die Mehrheit anders, für sie wäre es leichter zu ertragen, würde der Sohn Drogensüchtig sein, als dass er schwul ist. Manchmal will der Film zu viel, die Geschichte mit dem schwulen Priester wirkt etwas konstruiert und dass alle, die homophob erscheinen in Wirklichkeit selbst schwul sind ebenfalls. Die Stärke des Films ist die behutsame Liebesgeschichte zwischen Johnny und Romeo. Und dass es ihm gelingt ein komplexes Bild von den Bahamas zu zeichnen, einem Land, von dem ich bisher wenig wusste. Es erscheint landschaftlich wie ein Paradies, ist es aber ganz und gar nicht. Zudem ist der Film der erste von den Bahamas, der die Problematik behandelt und somit eine sehr mutige Leistung des Regisseurs Kareem Mortimer. Nicht alle Schauspielleistungen vor allem der Nebendarsteller überzeugen, einige meint man als Laien zu erkennen. Vor allem Stephen Tyrone Williams ist mit seinem Spiel ein Level über allen anderen Schauspielern.
Sie seien doch alle Kinder Gottes, sagt ein weniger strenger jüngerer Priester, Gott liebe alle Menschen. Doch das sieht die Mehrheit anders, für sie wäre es leichter zu ertragen, würde der Sohn Drogensüchtig sein, als dass er schwul ist. Manchmal will der Film zu viel, die Geschichte mit dem schwulen Priester wirkt etwas konstruiert und dass alle, die homophob erscheinen in Wirklichkeit selbst schwul sind ebenfalls. Die Stärke des Films ist die behutsame Liebesgeschichte zwischen Johnny und Romeo. Und dass es ihm gelingt ein komplexes Bild von den Bahamas zu zeichnen, einem Land, von dem ich bisher wenig wusste. Es erscheint landschaftlich wie ein Paradies, ist es aber ganz und gar nicht. Zudem ist der Film der erste von den Bahamas, der die Problematik behandelt und somit eine sehr mutige Leistung des Regisseurs Kareem Mortimer. Nicht alle Schauspielleistungen vor allem der Nebendarsteller überzeugen, einige meint man als Laien zu erkennen. Vor allem Stephen Tyrone Williams ist mit seinem Spiel ein Level über allen anderen Schauspielern.
Insgesamt ist Kinder Gottes ein sehenswerter und ungewöhnlicher Film, der tief berührt, auch wenn das Drama manchmal etwas übertrieben wirkt.
Bilder: Pro Fun Media
Bilder: Pro Fun Media
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