In den letzten Monaten hörte man immer wieder, dass Gay Romance jetzt in wird, dass es ein Genre ist, auf das jetzt auch größerer Verlage aufmerksam werden.
Es ist eine interessante Entwicklung, die sich da anbahnt, die ich mit großem Interesse verfolge. Als jemand, der schon vor zehn Jahren damit angefangen hat, in diesem Genre zu lesen, als das Wort Gay Romance in Deutschland noch niemand benutzt hat, bin ich aber auch ein wenig skeptisch. Damals blieb einem noch nichts anderes übrig, als Mangas und Fanfiktion mühsam im Netz zu suchen. Doch Gay Romance ist schon vor einigen Jahren in Deutschland angekommen, mit spezialisierten Verlagen und einigen erfolgreichen Autoren. Gerade in den letzten zwei Jahren habe ich den Eindruck, dass es immer mehr Autoren gibt, die sich in dem Genre professionalisieren. Aber immer noch sind die Veröffentlichungen überschaubar und neue Titel erreichen schnell die ebook-Charts in ihrer Kategorie. Was sich jedoch deutlich verändert hat ist, dass sich einige Titel auch in anderen Kategorien in den Charts finden lassen. Es scheint ein Bewusstsein und ein Interesse für das Genre entstanden zu sein. Auch wurden in den letzten zwei Jahren drei neue deutsche Verlage gegründet, die sich auf Gay/Queer-Literatur spezialisieren. Doch wird das Genre wirklich zum Mainstream?
Größere Verlage wollen durchaus beim Trend mitmachen. So hat zum Beispiel Lyx einige Gay Romance-Titel im Programm, doch bisher als reine e-books. Auch andere Verlage trauen dem Trend wohl noch nicht so ganz, und wollen das Genre erstmal ausprobieren, bevor sich sich an Prints wagen.
Daher freue ich mich umso mehr über den Mut des Heyne-Verlags, die erfolgreiche Reihe Captive Prince von C.S. Pacat ins Programm zu nehmen. Dabei handelt es sich um Fantasy mit Intrigenspielen und schwulen Figuren. Aber ich habe mir sagen lassen, dass es nicht unbedingt Romance ist. Auch früher gab es ein paar wenige Titel bei größeren Verlagen mit schwulen Figuren. Dabei ist das aber immer nur ein Teil der Handlung. So zum Beispiel Des Teufels Maskerade von Viktoria Schlederer, oder Böser Engel von Timothy Carter. In diesen Büchern gibt es Figuren, die eben zufällig schwul oder bi sind, sie dürfen sich vielleicht auch verlieben, aber das ist nicht ihr Hauptthema und damit kein Romance. Dennoch hoffe ich, dass Captive Prince hier auch einen Trend setzen könnte.
Auf dem englischsprachigen Markt ist man da schon etwas weiter, was die Vielfalt der Titel angeht. Der Markt ist natürlich größer und so können auch Nischenthemen eher erfolgreich sein. Es gibt im Gay-Romance-Bereich eigentlich alle Untergenre, die es bei Hetero-Romance auch gibt. Wie ich schon einmal beschrieben habe, sind Historical Romances im Gay-Bereich hier noch kaum veröffentlicht. KJ Charles, meine Lieblingsautorim im Genre, hat kürzlich verkündet, dass sie von einem größeren Verlag den Auftrag bekommen hat, für sie eine Gay-Regency-Romance zu schreiben. Und sie ist nicht die einzige Autorin, der das passiert ist. So kann sich ein Autor also auch mit kleinen Verlagen einen Namen machen und so größere Verlage auf sich aufmerksam machen.
Vor einem Jahr gab es ja große Hoffnung, dass mit der Veröffentlichung von J.R. Wards Gay Romance Lover At Last innerhalb einer sehr erfolgreichen Reihe, mehr Leser darauf aufmerksam werden. Doch Josh Lanyon weist darauf hin, dass diese Leser nicht unbedingt nach Gay Romance aus Kleinverlagen suchen werden, sondern eher von anderen etablierten Autoren. Ob nun tatsächlich durch Ward ausgelöst, Fakt ist, dass Gay Romance beliebter geworden ist.
Es ist zu vermuten, dass das Genre auch deshalb erfolgreicher ist, weil generell die Akzeptanz gegenüber gleichgeschlechtlichen Beziehungen gestiegen ist. Aber ich glaube tatsächlich auch, dass Leser dieser Titel noch toleranter werden. Daher finde ich Gay Romance als Genre so wichtig. Es zeigt, dass Menschen auch außerhalb heterosexueller Beziehungen ihr Glück finden können und sich ganz normal verlieben. Und das, wo es lange in Filmen und Büchern nur unglückliche Enden gab. Da vor allem Frauen diese Bücher lesen, werden diese Leserinnen auch für Fürsprecher von LGBT-Rechten. Zumindest kann ich für mich sagen, dass ich zwar schon immer für gleichgeschlechtliche Ehen etc. war, dass mich aber das Lesen und Schreiben von Gay Romance nochmal mehr für das Thema sensibilisiert hat. Das ist einer der Gründe, (neben der Hoffnung, als Autor auch etwas davon abzubekommen) weshalb ich mich immer über erfolgreiche Filme und Bücher im Genre freue, die ein breites Publikum ansprechen.
Bisher habe ich aber leider auf dem deutschen Markt, insbesondere im Print, noch nicht gesehen, dass Autoren von großen Verlagen unter Vertrag genommen werden. Ob Romance oder schwule Literatur, setzen die Großen immer noch auf bereits erfolgreiche Übersetzungen. Daher setzten Autoren, die viel schreiben meist auf eine Kombination von Kleinverlagen und Selfpublishing.
Vor einem Jahr gab es ja große Hoffnung, dass mit der Veröffentlichung von J.R. Wards Gay Romance Lover At Last innerhalb einer sehr erfolgreichen Reihe, mehr Leser darauf aufmerksam werden. Doch Josh Lanyon weist darauf hin, dass diese Leser nicht unbedingt nach Gay Romance aus Kleinverlagen suchen werden, sondern eher von anderen etablierten Autoren. Ob nun tatsächlich durch Ward ausgelöst, Fakt ist, dass Gay Romance beliebter geworden ist.
Es ist zu vermuten, dass das Genre auch deshalb erfolgreicher ist, weil generell die Akzeptanz gegenüber gleichgeschlechtlichen Beziehungen gestiegen ist. Aber ich glaube tatsächlich auch, dass Leser dieser Titel noch toleranter werden. Daher finde ich Gay Romance als Genre so wichtig. Es zeigt, dass Menschen auch außerhalb heterosexueller Beziehungen ihr Glück finden können und sich ganz normal verlieben. Und das, wo es lange in Filmen und Büchern nur unglückliche Enden gab. Da vor allem Frauen diese Bücher lesen, werden diese Leserinnen auch für Fürsprecher von LGBT-Rechten. Zumindest kann ich für mich sagen, dass ich zwar schon immer für gleichgeschlechtliche Ehen etc. war, dass mich aber das Lesen und Schreiben von Gay Romance nochmal mehr für das Thema sensibilisiert hat. Das ist einer der Gründe, (neben der Hoffnung, als Autor auch etwas davon abzubekommen) weshalb ich mich immer über erfolgreiche Filme und Bücher im Genre freue, die ein breites Publikum ansprechen.
Bisher habe ich aber leider auf dem deutschen Markt, insbesondere im Print, noch nicht gesehen, dass Autoren von großen Verlagen unter Vertrag genommen werden. Ob Romance oder schwule Literatur, setzen die Großen immer noch auf bereits erfolgreiche Übersetzungen. Daher setzten Autoren, die viel schreiben meist auf eine Kombination von Kleinverlagen und Selfpublishing.
Neben den etablierten Kleinverlagen wie deadsoft, Cursed Side, Dreamspinner Press oder Incubus gibt es aber auch mittelgroße Romance-Verlage, die vermehrt Gay Romance ins Programm nehmen, wie Romance Edition, der Sieben Verlag oder der ebook-Verlag books2read.
Dennoch lese ich häufiger englische Titel, da die Auswahl dort immer noch größer ist. Leider überzeugen auch Übersetzungen nicht immer, oder sind teurer als das Original. Wenn man lieber auf Deutsch liest, wird man sich darüber freuen, dass es immer mehr Übersetzungen erfolgreicher englischer Titel gibt. Aber auch darüber, dass immer mehr professionell gestaltete Bücher deutscher Autoren veröffentlicht werden. Leider landen diese Bücher nur sehr selten im Buchhandel und darüber werden in Deutschland immer noch die meisten Bücher verkauft. Doch in den Buchhandel zu kommen ist für kleiner Verlage schwer und wenn die großen Verlage nur ebooks veröffentlichen, verringert das die Wahrscheinlichkeit, dass neue Leser zufällig im Laden auf diese Bücher stoßen. Auch schließen immer mehr auf das Genre spezialisierte Buchläden. Die Leser kaufen also über den online-Handel oder müssen ihre Bücher im Buchladen bestellen. Wie aufgeschlossen größere Verlage gegenüber auch deutschen Erstausgaben tatsächlich sind, muss sich zeigen. Ich hoffe, dass man guter Qualität eine Chance geben wird und dass sich die Verlage mal etwas trauen. Dennoch glaube ich nicht, dass Gay Romance komplett zum Mainstream werden wird, es bleibt ein Thema, das eine bestimmte Zielgruppe anspricht, und das ist auch ganz in Ordnung so.
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