Beautiful
People gibt es
bisher leider nur auf Englisch. Die Serie, die auf einem autobiographischen
Roman von Simon Doonan basiert, ist einzigartig und unheimlich witzig.
Der 13-jährige Simon sehnt sich nach nichts mehr, als endlich seine Heimat Reading zu verlassen und nach London zu ziehen. Denn was gibt es in dem Kaff schon für einen Jungen, der am liebsten zu den Spice Girls tanzt, der davon träumt einen goldenen Lockenstab zu besitzen oder die Hauptrolle in einem Musical zu spielen? Wenn wieder mal alles zu viel scheint, dann sagen er und sein bester Freund Kylie sich ihren Spruch auf: "Were will we live?" "In London." "Who will we live amongst?" "The beautiful people!"
Der 13-jährige Simon sehnt sich nach nichts mehr, als endlich seine Heimat Reading zu verlassen und nach London zu ziehen. Denn was gibt es in dem Kaff schon für einen Jungen, der am liebsten zu den Spice Girls tanzt, der davon träumt einen goldenen Lockenstab zu besitzen oder die Hauptrolle in einem Musical zu spielen? Wenn wieder mal alles zu viel scheint, dann sagen er und sein bester Freund Kylie sich ihren Spruch auf: "Were will we live?" "In London." "Who will we live amongst?" "The beautiful people!"
Seine
Familie, obwohl durchaus liebevoll und tolerant, ist Simon nicht glamourös
genug. Sein Vater, der aus Kartoffeln Wein herstellt, kann nicht viel mit ihm
anfangen. Seine Mutter ist damit beschäftigt die bestangezogenste Frau im
Viertel zu bleiben und sich ab und zu mit Kylies Mutter zu prügeln. Seine
Schwester, die sich an jeden Typ im Viertel ranmacht, lässt sich immerhin von
ihm frisieren und die blinde Hippiefreundin seiner Mutter, die bei ihnen lebt
kauft ihm pinke Nylonanzüge. Der Ton der Serie ist zwar Comedy, es gibt aber ab
und zu auch ernste Momente. Vor allem der junge Hauptdarsteller gibt der Serie
ihr Herz. Ich hätte mir keinen anderen an seiner Stelle vorstellen können. Im
Interview gibt Luke Ward-Wilkinson zu, dass er erst einmal überlegen musste, so
eine Rolle anzunehmen. Am schwersten sei es gewesen, mit Highheels und Kleid
durch den Schulflur zu rennen. Gut, dass er sich getraut hat, denn die Rolle
des "flamboyanten" Teenies, der sich erst noch klar darüber werden
muss, schwul zu sein, spielt er absolut glaubwürdig. Auch Olivia Colman als
seine Mutter Debbie ist eine perfekte Besetzung. Mit der Art ihres Sohnes
hat sie kein Problem - als herauskommt, dass er das Kleid von Kylies Mom
anprobiert hat, reagiert sie, wie eine Mutter auf so etwas nur reagieren könne:
Warum hat er nicht mein Kleid genommen!
Es ist diese
ganz spezielle Art von Humor, und vor allem der "Camp-Faktor", der
die Serie zu so etwas besonderem macht. Gedreht von einem schwulen Regisseur,
mit schwulem Produzent nach dem Roman eines schwulen Autors (auch wenn die
Handlung von den 50ern in die 90er verlegt wurde).
Dennoch ist
es keine wirklich typische Geschichte schwuler Teenager die in der Provinz
aufwachsen, dafür ist das Setting zu überzeichnet und auch ein wenig schön gefärbt.
Es ist eine Serie voller liebenswerter durchgeknallter Figuren und absurder
Komik.
Allein die
Titelmelodie ging mir auf die Dauer etwas auf die Nerven und auch die kurzen
Einführungen des älteren Simon, der inzwischen Schaufensterdekorateur bei Barneys
ist, waren für mich überflüssig.
Die zwei
Staffeln umfassende Serie trägt das Prädikat ab 16 (die erste ab 12), wohl vor
allem wegen einer Gewalt beinhaltenden Szenen, denn dort bleibt nicht alles so
rosig. Ich bin immer wieder begeistert, an was für Stoffe die BBC sich
herantraut.
Wer auf
leicht abgedrehten britischen Humor und schwule Coming-of-age Geschichten
steht, sollte sich die Serie unbedingt ansehen.
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