Freitag, 13. Februar 2015

Please like me - Serienrezension

Als Joshs Freundin mit ihm Schluss macht, sagt sie ihm, dass er doch sowieso schwul sei. Da ist Josh das selbst noch gar nicht bewusst. Er hat vielmehr mit seiner depressiven Mutter zu kämpfen, die versucht hat, sich umzubringen. Sein Vater hat die Familie verlassen und eine neue koreanische Freundin, die sich nicht entscheiden kann, ob sie es ernst mit ihm meint. Sein bester Freund ist ein total verplanter Kerl, der nie bei der richtigen Frau landet. Als Josh jedoch den gutaussehenden Geoffrey kennen lernt, merkt er, dass seine Ex-Freundin recht hatte. Sein Coming-out ist auch gar keine so große Sache.
Als seine Mutter aus der Psychatrie entlassen wird, muss er sich um sie kümmern und wieder zu Hause einziehen. Nebenbei muss er sich entscheiden, ob Geoffrey wirklich der richtige ist. Sieht er nicht viel zu gut aus für ihn? Josh hält nicht viel von seinem eigenen Aussehen. Tatsächlich sieht Josh Thomas älter aus, als er ist und man kauft ihm die 21 schwer ab, die er mit Ende zwanzig dastellt. Josh Thomas hat auch selbst das Drehbuch geschrieben und man könnte sagen, dass er sich selbst spielt. Josh Thomas Mutter war tatsächlich depressiv und sein bester Freund in der Serie ist es auch in echt. Lediglich Debra Lawrance als "mum" und Caitlin Stacey als Freundin sind erfahrene Schauspieler. Aber das merkt man der Serie ansonsten nicht an.
Was die Serie aber so besonders macht ist vielleicht gerade die  Authentizität. Josh zeigt seine nur halb erfundene Figur mit all ihren Unsicherheiten und Schwächen. Die Figuren erscheinen nie klischeehaft. Die Unsicherheit bei der Partnersuche, bei der Jobsuche, der Identitässuche, das wirkt alles sehr realistisch.  
Die Darsteller sind überzeugend und das Drehbuch hält die richtige Balance zwischen Komik und ernsten Szenen. Man merkt, wie wichtig Josh das Thema psychische Erkrankungen ist und er behandelt es auf respektvolle Weise. Die Schwere der Erkrankung wird nie herabgespielt aber trotzdem die gewisse Komik etwa des Psychatriealltags dargestellt. Die Freunde, die Josh umgeben und potentiellen Partner sind alle liebenswert und gleichzeitig schrullige Außenseiter.
Please Like me ist eine wunderbare australische Coming-of-age Serie, die es verdient hat, ein größeres Publikum zu bekommen. In Australien ist Josh Thomas bereits ein bekannter Comedy-Star.
Gerade wird die dritte Staffel der Serie gedreht und ich bin schon sehr gespannt darauf. Leider bekommt man sie auf DVD nur im Export, aber hoffentlich ändert sich das bald.

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