Samstag, 26. Dezember 2015

Interview mit Dahlia von Dohlenburg

Ich hatte schon länger die Idee, auf dem Blog auch Interviews mit anderen Autoren zu führen. Ich freue mich, dass ich euch mit Dahlia von Dohlenburg eine Autorin vorstellen kann, deren Reihe Jäger in den Schatten mir sehr gut gefällt. Dazu muss ich sagen, dass ich Dahlia durch ein Autorenforum kenne und sie dort in einer Plotwerkstatt iher Jäger vorgestellt hat. Ich war gleich begeistert, denn Urban Fantasy in Verbindung mit Gay Romance, da muss ich nicht lange überlegen, ob ich das lesen will. Dahlia veröffentlicht die Serie in kurzen Folgen zu je ca. 90 Seiten. Bisher sind drei Folgen erschienen.
Es geht um eine Spezialeinheit, die aus Vampiren, Dämonen und Menschen besteht und übernatürliche Fälle aufklärt. Die Bücher spielen im Ruhrgebiet, wo eine Mordserie der Polizei Rätsel aufgibt. Es beginnt damit, dass Sebastian, der bis dahin nichts mit Übernatürlichem am Hut hat von einem Werwolf gebissen wird. Er wird gerade noch vom Jäger Nikolaj gerettet, doch er wird  unweigerlich selbst zur Bestie, wenn der Killer nicht vorm nächsten Vollmond gefunden und getötet wird.  So gerät Sebastian in die Welt der Jäger. Ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass Sebastian in den nächsten Folgen ein Mitglied des Teams werden möchte, denn er kann die neue Welt, die ihm offenbart wurde, nicht einfach vergessen. Darüber hinaus hat er Gefühle für Nikolaj entwickelt, doch der weist Sebastian immer wieder zurück. Wie sich langsam doch zarte Gefühle zwischen den beiden entwickeln finde ich sehr realistisch und erfrischend unkitischig beschrieben. Wer hier ausführliche Romance und Erotik erwartet ist falsch, die Urban Fantasy mit den einzelnen Fällen steht bisher klar im Vordergrund. Gerade das gefällt mir so gut an der Serie. Neben Sebastian und Nikolaj gibt es aber auch noch andere interessante Figuren. Die beiden Vampirinnen Emilia und Tilda sowie den IT-Spezialisten Rohan. Außerdem werden alle möglichen Beziehungsformen vorgestellt. Wer spannende Urban Fantasy in Serie mit realistschen und liebenswerten Figuren mag, der ist hier genau richtig. Demnächst erscheint Dahlias Fantasyroman Die Magie des Königs und die erste Folge der Jäger in den Schatten gibt es im Moment kostenlos.

Hallo Dahlia, stell dich bitte einmal kurz vor.

Ich bin Dahlia, 31 Jahre auf dem Papier, im Geiste aber noch nicht wirklich erwachsen. Ich wusste lange Zeit nicht wirklich, was ich mit meinem Leben anfangen will. Oder doch, eigentlich wusste ich es ganz genau. Aber vom Schreiben leben zu wollen, dass ist doch verrückt, oder?
Deswegen habe ich lange Zeit das gemacht, was man so macht, wenn man nicht weiß, was man machen soll: vor mich hin studiert. Ich habe einen Abschluss in Japanologie gemacht, weil mich das Land faszinierte, habe eine Zeit lang Informatik studiert und studiere aktuell Geschichte und Medienwissenschaften in Bochum, mit der Absicht im Anschluss einen Master in Gender Studies zu machen. Alles sehr bunt und querbeet und nicht wirklich zielgerichtet, was meine Eltern in den Wahnsinn treibt. Denn die wollen natürlich, dass ihr Kind etwas „Anständiges“ macht. Leider hat ihr Kind aber festgestellt, dass es doch am liebsten nur das tun würde, was sie wirklich liebt: Schreiben ;-)
Seit Sommer 2015 veröffentliche ich meine Geschichten selbst, um meinem Traum, eines Tages vom Schreiben zu leben, näher zu kommen. Bis dahin arbeite ich Teilzeit in einer Bibliothek – solange mich viele Bücher umgeben, bin ich glücklich.

Dienstag, 8. Dezember 2015

Wenn der Postbote mit einem großen Paket kommt ...

dann hat die Autorin ihre Belegexemplare bekommen. Wenn der Autor erstmalig seine Bücher in der Hand hält, muss er ein Ritual vollziehen, was darin besteht, das Paket so schnell wie möglich aufzureißen, die Bücher auszupacken, anzufassen, rundrum zu betrachten, fröhlich zu glucksen und einen Freudentanz aufzuführen. Anschließend werden die Belege an die Brust gedrückt und nie wieder losgelassen ... oder so ähnlich. Ich finde sie sehen wunderschön aus. Auch der Buchrücken und die Rückeise.






Mittwoch, 2. Dezember 2015

Meine Liebe zu historischer Gay Romance


Die Liebe zu historischen Romanen kam bei mir erst spät, abgesehen von Klassikern hatte ich lange kaum in dem Genre gelesen. Wenn dann eher in Zusammenhang mit Fantasy, Steampunk oder Mystery. Eine befreundete Autorin brachte mich erst darauf, die viktorianische Zeit zu lieben. Ich glaube, es war dann tatsächlich Downton Abbey, das mich für die edwardianische Zeit begeisterte. Wie ich dann auf historische Gay Romance gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr. Auf jeden Fall war es die Magpie-Serie von KJ Charles, die mich so begeistert hat, dass ich auch etwas in diese Richtung schreiben wollte. Heiße Gentleman im Anzug und ein aufregendes Setting, London, Magie ... ja bitte. Es ist seltsam, ich kann mich oft gar nicht so genau erinnern, wann und wie mir eine Geschichte eingefallen ist. Es ist schon drei Jahre her, dass ich angefangen habe, Sunford zu schreiben. Erst nachdem der erste  Entwurf stand, habe ich angefangen, historische Romane zu lesen. Ich wollte mich ja auch nicht allzu sehr beeinflussen lassen. Im Text finden sich schon sehr viele Einflüsse von Jane Austen, auch Maurice hat mich etwas beeinflusst, da es wohl der einzige Roman ist, der zu der Zeit geschrieben wurde und eine Liebesgeschichte zwischen Männern erzählt. Die Auswahl an historischer schwuler Literatur ist ansonsten ja eher begrenzt, auch wenn es einige Ausnahmen gibt, darüber habe ich vor einem Jahr schon einmal etwas geschrieben.
Es ist jedoch schön zu beobachten, wie sich in den letzten Jahren im englischsprachigen Raum eine Szene von Gay Romance Autoren zusammengefunden hat, die Historisches schreiben.
Aber auch hier habe ich in letzter Zeit immer mehr historische Gay Romance gesehen, von Chris P. Rolls mit ihrer Bruderschaft der Küste, Diana Wintermeer oder Jutta Ahrens. Ein schöner Trend, wobei die Zeit zwischen 1800 und dem ersten Weltkrieg noch etwas unterbesetzt ist, für mich ist es die spannendste Zeit, um darüber zu schreiben, da so unheimlich viel passiert ist, Revolutionen, gesellschaftliche Veränderungen, die Entwicklungen in der Kunst ... und die Mode natürlich. Von Empirekleid bis Sanduhrfigur und die Männer waren natürlich auch schick gekleidet, wenn sie es sich denn leisten konnten.
Was mich aber am meisten an der Gay Romance in historischen Settings fasziniert ist, dass es damals in Europa noch viele Länder mit Gesetzen und Strafen gegen  Homosexualität gab, es erforderte viel Mut, trotzdem zu seiner Liebe zu stehen und vor allem, damals konnte wegen der Zensur diese Geschichten nicht erzählt werden. Wir wissen höchstens etwas über berühmte Persönlichkeiten wie Oscar Wilde. Natürlich ist es nicht wirklich authentisch, wenn man sich jetzt aus heutiger Sicht ausdenkt, wie es damals zwei Männer oder auch zwei Frauen geschafft haben könnten, zueinander zu finden und zusammen zu bleiben, aber diese Geschichten können anders nicht erzählt werden, denn heute können wir ohne Zensur darüber schreiben, wir können uns Happy Ends ausmalen oder die Tragik unmöglicher Lieben zeigen. Queere Menschen waren immer Teil der Geschichte und obwohl sie es noch schwerer gehabt haben als heute die Menschen in Europa, bin ich mir sicher, sie haben sich trotzdem verliebt und einige werden auch glücklich gewesen sein und es ist einfach wunderbar, darüber schreiben zu können. Denn historische Settings bieten unendliche Möglichkeiten.






Dienstag, 1. Dezember 2015

Sunford Veröffentlichung

Heute ist Sunford - Verführung eines Gentleman erschienen. Der erste Roman von mir, der in einem Verlag erscheint. Ich muss zugeben, ich war die letzten Tage doch etwas nervös. Das Gefühl, zu wissen, dass das, woran man so lange gearbeitet hat jetzt alle lesen können ist jedenfalls unbeschreiblich. So kann es also kommen, wenn der Autor sich eines abends vor dem Laptop denkt, ich mag historische Gay Romance. Das könnte ich doch auch mal schreiben und wie wäre es, die Zeit von Downton Abbey zu nehmen und ein bisschen Jane Austen reinzumischen? Und nun ist mein Roman erschienen.


Der Klappentext:

England, 1905. Ein verschlafenes Dorf in Somerset steht Kopf, als der attraktive Lord Vincent Fanbury auf Landbesuch kommt. Nicht nur die unverheirateten Frauen hoffen auf eine gute Partie mit ihm. Auch Leonard, ein gutsituierter Unternehmer, fühlt sich zu ihm hingezogen. Obwohl die strikten Konventionen der edwardianischen Gesellschaft gegen sie sprechen, entwickelt sich zwischen ihnen eine  leidenschaftliche Affäre. Zu spät merkt Leonard, dass Vincent ein Geheimnis vor ihm verbirgt, das nicht nur ihre Beziehung sondern, auch seinen Ruf zerstören könnte.


Es gibt außerdem einen tollen Trailer mit allen Dezemberveröffentlichungen des Sieben Verlags.